Wenn Rot-Weiss Essen am Dienstagabend (6. Februar, 19 Uhr, RevierSport-Liveticker) beim TSV 1860 München gastiert, dann kommt es zu einem Wiedersehen: Löwen-Trainer Argirios Giannikis arbeitete eins an der Hafenstraße.
Der gebürtige Nürnberger übernahm Rot-Weiss Essen als Nachfolger von Sven Demandt, der das Team 2017/18 nach elf Spieltagen auf Platz 13 in der Regionalliga West geführt hatte. Nachdem RWE unter Interimstrainer Carsten Wolters mit zwei weiteren Niederlagen sogar auf Platz 15 abrutschte, gelang es Giannikis immerhin, die Essener aus dem Tabellenkeller zu führen. Am 29. Spieltag, damals als Tabellenneunter, trennten sich dennoch die Wege. Er verließ RWE Richtung Aalen.
Nach rund acht Monaten beim VfR Aalen in der 3. Liga zog es Giannikis zu PAS Giannina, die er zurück in die erste griechische Liga führte und anschließend dort hielt. Zuletzt trainierte er den 13-maligen griechischen Meister AEK Athen - am 10. Januar 2024 heuerte Giannikis beim TSV 1860 München an.
"Ich hatte eine schöne und erfolgreiche Zeit dort. Bis zur Winterpause haben wir sechs Siege und zwei Unentschieden geholt, die Mannschaft hat sich schnell stabilisiert. Rot-Weiss Essen ist ein toller Verein. Ich habe dort sehr viele interessante Menschen kennengelernt", erinnert sich der 43-jährige Fußballlehrer an seine Zeit vom 14. Oktober 2017 bis 7. April 2018 an der Hafenstraße.
1860 München: Hiller – Ludewig, Verlaat, Glück, Kwadwo – Rieder, Frey – Schröter, Guttau – Lakenmacher, Ouro-Tagba.
Es fehlen: Zwarts (Aufbautraining), Bangerter (Adduktorenprobleme), Steinhart (Rot-Sperre).
Rot-Weiss Essen: Golz – Voufack, Götze, Rios Alonso, Brumme – Müsel, Eisfeld, Obuz, Harenbrock, Young – Vonic.
Es fehlen: Plechaty (Innenbandriss), Celebi (Schulterverletzung), Sapina, Voelcke (beide Knieprobleme).
Schiedsrichter: Nico Fuchs (Bergisch Gladbach)
Assistenten: Luca Marx (Brühl), Cengiz Kabalakli (Gelsenkirchen)
Vierter Offizieller: Kenny Abieba (Nürnberg)
Seit vier Begegnungen ist er nun für die abstiegsbedrohten Sechziger verantwortlich. Ein Sieg - 4:1 gegen MSV Duisburg - und drei Unentschieden - in Aue, gegen Sandhausen und in Lübeck - sind bis dato herausgesprungen.
Gegen RWE will 1860 unbedingt siegen. Giannikis: "Für uns ist das ein wichtiges Spiel. Um unten herauszukommen, müssen wir punkten. Wir wollen RWE neutralisieren und unsere Stärken nach vorne ins Spiel bringen. Wir wissen wie stark Essen ist. Das Team hat zuletzt gegen Freiburg eindrucksvoll gezeigt, dass es auch Rückstände wett machen kann. Ich denke, es wird ein sehr intensives Spiel."
Zuletzt beim Gastspiel in Aue konnte 1860 München nur in der 1. Halbzeit überzeugen. "Wir haben unsere Chancen in der Druckphase leider nicht genutzt. Das Spiel in Aue hatte seine Höhen und Tiefen. Nach der Verletzung von Max Reinthaler und der Roten Karte gegen Phillipp Steinhart mussten wir am Ende mit dem Punkt zufrieden sein", sagt der 1860-Coach..
Steinhart wird aufgrund seines Platzverweises dem TSV zwei Spiele fehlen, bei Reinthaler scheint die Verletzung nicht so gravierend gewesen zu sein. Das stellt Giannikis vor ein "Luxusproblem", wie er sagt. Denn gegen Essen kehrt Kapitän Jesper Verlaat nach verbüßter Gelbsperre zurück. "Ich warte noch das Training ab", wollte sich der Coach nicht festlegen, wen er in der Innenverteidigung spielen lässt.
Ohnehin hat Giannikis mit den vier Neuzugängen die Qual der Wahl. Neben Reinthaler, der als einziger Neuer im Erzgebirge in der Startelf stand, gaben auch Abdenego Nankishi und Serhat Güler ihr Debüt im Löwen-Trikot. Lediglich Eliot Muteba, der zuvor nur einmal mit der Mannschaft mittrainiert hatte, stand nicht im Kader. Er könnte aber gegen Essen dabei sein, zumal er als 20-Jähriger unter die U-Regelung fällt. "Es ist nicht einfach, wenn man frisch dazu kommt. Die Neuen müssen sich erst reinfinden", fordert Giannikis Geduld. Er schaue bei der Auswahl seiner Startelf gegen Essen darauf, dass "maximale Abläufe gepaart mit maximaler Frische auf den Platz kommt".